Samstag, 26. März 2016

Kalter Hauch


Kalter Hauch

Ich bin schon oft in diesem Tal vorbeigekommen. Immer wenn ich Karlsruhe vom süden aus anging, dann musste ich hier vorbei. Das war früher auch noch eine sehr schöne Sache, damals als das kloster noch stand. Was hatten die auch wunderbare Kräuter in ihrem Garten und immer einen Humpen Bier für den müden Wanderer. Die haben nicht viel gefragt diese Nonnen, aber versorgt haben se immer jeden, der da ankam. Hatten ja auch das nötige Kleingeld. Dem Kloster oder Hoch- und freiadeligem Stift,  die das nannten gehörte eine Menge Land, also hatten die auch genug zum Geben. Naja bis zum schicksalhaften Februar des Jahres 1803, da ist der Kasten dann endgültig abgebrannt. Ich sag jetzt nicht, dass die kleine Gerlinde mit dem Kamin hätte besser aufpassen sollen statt zu sehr nach dem Fiedlers Hans  zu schauen, aber das Klsoter stand danach nimmer auf. Nur mit dem Fluch der Viktoria von Wrede, die ja sonst eher eine Ruhige war, also mit dem hat keiner gerechnet. „Unglück und Feuersbrünste sollen all jene treffen, die nun die geweihte Stätte entheiligen. Flammen sollen ihre Werke vernichten. Ja selbst die Steine soll der Brandfluch treffen.“ Hat sie gerufen und dann sind sie alle gegangen.
ich hab se noch halten wolleen, aber sie war so außer sich und ließ sich nicht bremsen.
Jedem der Steindiebe hat es das haus verbrannt.
Jetzt stehen hier nurmehr ein paar dunkle Grundmauern und alle Gesänge sind verklungen. Nur ein kleiner roter Informationskasten erinnert an viktoria. Ein großer dunkler Kerl mit Hut steht davor und macht sich Notizen. Der hat keines der modernen Handys. Er schreibt, fühlt Viktorias kalten Schauer und shaut sich unbehaglich um. Ich glaube der friert und so nehm ich ihn mit zur Gaststätte bei der Klosterruine. Das Essen und trinken hat den Kerl aufgetaut. Schreiben will er übers Kloster und als er schließlich davonwankt mit seinem ulkigen Hut auf dem Kopf frag ich mich schon, ob ich wohl auch in der Geschichte vorkomm...
ich lächle unnd trinke dem Schatten der Äbtissin zu...

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