Samstag, 26. März 2016

Hopfen und Malz

Hopfen und Malz

Ich schau das große Glas vor mir an und die Welt ist in Ordnung. So ein
flüssiges Brot ist schon was Feines.
Seit 1516 oder so ist es ja auch "rein" geworden.
Zumindest hatte das die Obrigkeit damals so verordnet. was eigentlich
garnicht so schlecht war, denn was im Mittelalter so alles in dieses
edle Gebräu hineingeschüttet wurde, das war aber auhc abenteuerlich.
Rosmarin und Bilsenkraut waren ja noch ganz nett, aber wenn ich dann ans
Porstbier denke wird mir schon ein bißchen anders. Das hatte tatsächlich
sumpfporst in sich, wo doch jeder Kräutermann und frau weiß was da
passieren kann.
Da saß ich ganz friedlich in der neuen Gaststätte und ein paar der
anderen Gäste hatten das Porstbier zu sehr genossen.
Mir graust noch heute, wenn ich dran denke wie die sich in ihrem Rausch
in die Berserkerwut kamen und alles kurz und klein schlugen, was ihnen
in die Quere kam. Den armen, unerfahrenen Wirt, den haben sie mir ihren
Humpen den Kopf eingeschlagen, wie auch dem Drahtzieher und den Lehrling
vom Goldschmied. Als sie dann auch noch des Wirtes Tochter angehn
wollten haben meine Pflanzen sie beruhigt.
Hinterm Wirtshaus hatte es danach einen schönen kleinen Birkenhein und
die Obrigkeit freute sich sehr über den Tipp mit dem Hopfen.
Aber manchmal, wenn es keiner sieht und ich die alte Zeit vermisse, dann
hol ich doch mal meinen kleinen Kräuterbeutel heraus und bereichere das
bier von mir und ein paar Freunden des jeweiligen Abends.
Und dann gehts auf Elwedriddsche Jagd!
Ich hab zwar noch keine gefangen, aber s is ja auch noch Zeit und wird
bald wieder Sommer...

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